Ich stricke Socken seit Längerem gern von der Spitze beginnend. Ich sehe da für mich einige Vorteile. Zum einen kann man die Spitze mit verkürzten Reihen stricken – also z.B. die Bumerangferse als Spitze stricken – ohne am Ende 60-72 Maschen im Maschenstich vernähen zu müssen. Zum anderen kann man – sofern man es möchte – die vorhandene Wolle optimal ausnutzen. Endet man mit dem Schaft, kann man mithilfe einer kleinen Waage ziemlich genau die Hälfte eines Wollknäuels je Strumpf verstricken und behält so nicht so viel Wolle übrig. Mit der Länge des Schafts kann man immer flexibler umgehen, als mit der Fußlänge.
Der einzige Nachteil den ich beim Toe up Stricken sehe, ist das Abketten. Kettet man normal ab, wird der Bund oben so eng, dass man ihn kaum über einen Fuß gezogen bekommt. Kettet man elastisch ab, wirkt das Bündchen ab Beginn, als wäre es ausgeleiert. Aus diesem Grunde kette ich meine Toe up Socken mit der Wollnadel ab. Ich finde, es ist die beste Möglichkeit Toe up Socken elastisch abzuketten.
Voraussetzungen
Voraussetzung für diese Abketttechnik ist, dass die letzte Reihe des Bündchens eins rechts, eins links gestrickt ist. Außerdem sollte die erste Masche auf der Nadel eine rechte Masche sein. Los gehts!
Schritt 1
Um eine rechte Masche abzuketten, sticht man von hinten zwischen der rechten und der nachfolgenden linken Masche ein und zieht den Faden komplett durch.
Schritt 2
Nun wird von rechts nach links in die linke Masche eingestochen. Der Faden wird nach diesem und allen weiteren Stichen immer komplett durchgezogen. Achtet jedoch darauf, dass ihr ihn nicht zu fest anzieht, sonst bleibt das Bündchen nicht elastisch genug.
Schritt 3
Im Anschluss wird auf dieselbe Weise in die rechte Masche eingestochen und der Faden durchgezogen.
Schritt 4
Nun kann die rechte Masche auch schon von der Nadel gehoben werden und die nachfolgende linke Masche wird abgekettet.
Schritt 5
Um die linke Masche abzuketten, stecht ihr von rechts nach links in die darauffolgende rechte Masche ein und holt den Faden durch.
Schritt 6
Danach wird auf dieselbe Weise in die linke Masche eingestochen und der Faden wird durch die Masche gezogen.
Schritt 7
Nun wird auch die linke Masche von der Nadel gehoben. Das wars auch schon. Die folgende rechte Masche kettet ihr ab, indem ihr wieder bei Schritt 1 beginnt.
Anders als beim Maschenstich, prägt sich die Reihenfolge der Stiche zum unsichtbaren Abketten sehr schnell ein. Das Ergebnis ist optisch toll und absolut zweckmäßig.
Tipp
Bei einem Bündchen, das abwechselnd aus zwei rechten und zwei linken Maschen gestrickt ist, kann man sich – um trotzdem auf diese Weise abketten zu können – wie folgt helfen:
Die zweite rechte Masche der rechten Rippe wird jeweils rechts gestrickt, die erste linke Masche einer jeden linken Rippe wird links gestrickt. Die zweite linke Masche der Linksrippe wird jeweils mit der ersten rechten Masche der Rechtsrippe gekreuzt.
Hierzu wird die zweite linke Masche der Linksrippe zunächst übergangen und es wird die darauffolgende rechte Masche rechts gestrickt. Die Masche bleibt auf der Nadel bis die davor liegende linke Masche links gestrickt wurde. Dann lässt man beide Maschen gemeinsam von der linken Nadel gleiten.
Strickt man die letzte Runde komplett auf diese Weise, hat man am Ende 1 links – 1 rechts im Wechsel. Es Fällt deutlich weniger auf, als würde man einfach von 2 links – 2 rechts, auf 1 links – 1 rechts umsteigen.